Im Dreieck des Drachen by Rollins James

Im Dreieck des Drachen by Rollins James

Autor:Rollins, James [Rollins, James]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2012-11-19T00:00:00+00:00


14.40 Uhr

Naha, Präfektur Okinawa, Japan

Jack war so froh darüber, dass die Reifen des Jets endlich den Beton berührten und er aus dem Bauch des Untiers befreit wurde, dass er vergaß, wie sehr er Flugreisen eigentlich verabscheute – die abgestandene Luft, die überfüllten Sitzreihen, die weinenden Kinder. Allerdings war sein Missmut weniger auf die üblichen Unbequemlichkeiten zurückzuführen als auf seine Erinnerung an den Absturz von Air Force One. Er war eben in der gleichen Flugzeugklasse geflogen, einer Boeing 747, und hatte einen großen Teil des Flugs damit verbracht, aus dem Fenster zu starren und jede Schweißnaht, jeden Bolzen und jede Klappe an den Tragflächen zu mustern.

Doch drei Tage nachdem er den Entschluss gefasst hatte, nach Okinawa zu reisen, war er schließlich auf der Insel eingetroffen. Die Reise hatte so lange gedauert, weil der nächstgelegene Flughafen auf dem Kwajalein-Atoll lag und die Deep Fathom bis dorthin einen ganzen Tag benötigt hatte. Dort war er gezwungen gewesen, Stand-by zu fliegen, was einen weiteren halben Tag gefressen hatte, bis endlich ein Platz frei wurde. Aber jetzt hatte er die Reise hinter sich.

Nachdem er endlich ausgestiegen war, ging Jack durch das Gewühl zur Abfertigung hinüber. Sein einziges Gepäckstück, einen Rucksack, trug er über der Schulter. Er trat zu dem japanischen Zollbeamten und knallte seinen Pass auf den Schalter. Der Beamte bedeutete ihm, den Rucksack zu öffnen.

Jack gehorchte. Der Mann studierte seinen Pass und sprach ihn auf Englisch an: »Willkommen auf Okinawa, Mr Kirkland. Wenn Sie bitte nach rechts treten wollen?«

Er drehte sich um und sah einen zweiten Beamten mit einem Metalldetektor vor sich.

Während der erste Mann die Sachen in Jacks Rucksack durchwühlte – Unterwäsche, Toilettenartikel –, erklärte er: »Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen. Wegen des chinesischen Angriffs.«

Er nickte. Über den Lautsprecher im Flugzeug hatte der Pilot von dem kurzen Gefecht sowie von Taiwans Übergabe berichtet. Es war wie immer: Die Starken schluckten die Schwachen.

Jack trat zu dem zweiten Beamten, der einen Metalldetektor über seine Beine und seinen Körper schwenkte. An seinem Handgelenk summte er. Jack zog den Ärmel zurück und zeigte seine Armbanduhr. Der Apparat meldete sich erneut, als er über Jacks Herzgegend fuhr. Der Beamte sah ihn fragend an.

Stirnrunzend tastete er sein Jackett ab, dessen Innentasche leicht beulte. Er öffnete es und griff hinein. Als er eine winzige, von einem Gummiband gesicherte Schachtel hervorzog, fiel ihm David Spanglers Abschiedsgeschenk wieder ein. In dem ganzen Durcheinander hatte er sie völlig vergessen.

»Sie müssen sie öffnen«, sagte der erste Beamte.

Jack nickte, kehrte zur Ablage am Zoll zurück und riss das Gummiband ab. Eines muss man David ja lassen, er sorgt noch eine halbe Welt entfernt für Schwierigkeiten. Er klappte die winzige Schmuckschachtel auf.

In dem samtbeschlagenenen Schächtelchen lag ein kleines Teil eines elektronischen Schaltelements, aus dem ein paar blaue Drähte hervorragten.

»Was ist das?«, fragte der Beamte und drehte es zwischen den Fingern.

Jack hatte keine Ahnung, aber er wusste, dass er jetzt dringend eine Erklärung benötigte. Er überlegte fieberhaft. »Das … das ist für eine Reparatur. Eine teure und unbedingt notwendige Komponente. Ich bin Berater bei einer Computerfirma.«

»Und dann haben Sie es



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